Der Aktionstag unter dem Motto:
Kommunikation verbindet – (Sprach)verstehen macht
stark – Hörbehinderung in sozialen Beziehungen
richtet sich an Hörbeeinträchtigte und an guthörende Menschen, an Personen, die beruflich oder in politischen Ämtern sowie in der Medienberichterstattung mit dem Thema Hörbeeinträchtigung konfrontiert sind. Mit einem vielfältigen Programm klären wir über Hörbeeinträchtigung auf. Wir wollen das Bewusstsein für den Hörsinn schärfen sowie die Achtsamkeit Guthörender gegenüber Hörbeeinträchtigten stärken. Passend zu den Vorträgen werden viele wichtige Akteur*innen mit Ständen vor Ort sein: Hilfsmittelanbieter*innen, Akustiker*innen, das Helios Klinikum Buch, der Integrationsfachdienst, der Buchautor Thomas Sünder signiert sein Buch „Ganz Ohr“, Selbsthilfegruppen und Vereine mit Schwerpunkt Hörschädigung. Das DSB-HÖRMobil ist mit zahlreichen Anschauungs- und Beratungsangeboten vor Ort und bietet kostenlose Hörchecks in einer Hörkabine mit mobilem Audiometer an. Für Abwechslung sorgen künstlerische und sportliche Programmpunkte mit Schüler*innen der Margarethe-von-Witzleben-Schule Berlin und Dr. Robert Weber. sozialen Beziehungen und Netzwerken erfolgreich agieren zu können. Hörbeeinträchtigung ist eine unsichtbare Behinderung, die zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen kann. Ein gestörtes Hörvermögen bewirkt Einschränkungen im (Sprach)verstehen, die in Folge zu Traurigkeit, Depression, Angst, verringertem Selbstwertgefühl, Unsicherheit im Umgang mit anderen Menschen und sozialer Isolation führen. Kommunikation verbindet – (Sprach)verstehen macht stark – Hörbehinderung in sozialen Beziehungen. Geplant sind Vorträge über Kommunikations- und Bewältigungsstrategien bei Hörschädigung, die individuelle Anpassung von Hörhilfen und die Besonderheiten im Unterstützungsbedarf für laut- und gebärdensprachlich orientierte Hörbeeinträchtigte. Darüber hinaus werden wir über das Wunder des Hörens und des Verstehens sowie die Anforderungen an eine barrierefreie Raumakustik eingehen.
Hörbeeinträchtigung ist (k)ein Nischenthema
In der Bundesrepublik Deutschland gelten 16% der Erwachsenen als hörbeeinträchtigt – das sind 11 Millionen Menschen. Von diesen sind ca. 1 Million Menschen hochgradig oder an Taubheit grenzend schwerhörig, d.h. sie haben einen Hörverlust von über 70 Dezibel und können z.B. einen Staubsauger oder eine schleudernde Waschmaschine nicht mehr hören. Ca. 83.000 Menschen in Deutschland sind gehörlos. Immer mehr Menschen jeden Alters und aller Bevölkerungsschichten werden durch Lärm- und Stresseinwirkungen im alltäglichen Leben oder durch plötzliche Krankheit schwerhörig oder ertauben sogar.
Hören ist nicht gleich Verstehen
Eine Hörminderung entwickelt sich meistens langsam, schränkt aber sehr schnell das Verstehen des gesprochenen Wortes ein. Zunächst werden einzelne Sprachlaute nicht mehr wahrgenommen. Im Kopf versuchen wir, das Nicht-Verstandene „irgendwie“ zu ergänzen und in einen sinnvollen sprachlichen Zusammenhang einzuordnen. Jedoch schon bald steht unser Gehirn, insbesondere bei Meetings, Feiern oder Restaurantbesuchen, vor schier unlösbare kommunikativen Herausforderungen, da immer weniger Informationen die entsprechenden Regionen erreichen und der rote Faden im Gespräch verloren geht.
Die unsichtbare Behinderung in sozialen Beziehungen
Gutes Hören und Verstehen sind wesentliche Voraussetzungen, um aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und in sozialen Beziehungen und Netzwerken erfolgreich agieren zu können. Hörbeeinträchtigung ist eine unsichtbare Behinderung, die zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen kann. Ein gestörtes Hörvermögen bewirkt Einschränkungen im (Sprach)verstehen, die in Folge zu Traurigkeit, Depression, Angst, verringertem Selbstwertgefühl, Unsicherheit im Umgang mit anderen Menschen und sozialer Isolation führen.
10:00 Uhr | Eröffnung des Aktionstages mit Uta Dörfer alias Margarethe von Witzleben |
10:10 Uhr | Verlesung des Grußwortes des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Michael Müller |
10:15 Uhr | Auftritt der Schüler*innen der Margarethe-von-Witzleben-Schule Berlin |
10:35 Uhr | Dr. Harald Seidler Hören – Kommunizieren – (Sprach)verstehen, wie geht das? |
11:30 Uhr | Jochen Müller Hörminderung und Probleme beim Sprachverstehen |
12:30 Uhr | Nina Zellhuber Individuelle Anpassung von Hörgeräten und Implantaten – worauf es ankommt |
13:30 Uhr | Thomas Sünder Das Wunder des Hörens und des Verstehens |
14:30 Uhr | Dr. Hannes Seidler Akustische Barrierefreiheit – Anforderungen an die Raumakustik in Schule, Beruf und Freizeit |
15:30 Uhr | Podiumsdiskussion mit Gästen Hörsturz und auf einmal ist alles anders moderiert von Claudia Piplow |